Besichtigung des Gutshofs Obersalzberg

12.12.2003

Am Freitag, den 12. Dezember trafen sich etwa 25 Mitglieder und Freunde des Obersalzberg Instituts e.V. zu einer Besichtigung des Gutshofs Obersalzberg. Dabei wurden die baulichen und architektonischen Überreste des ehemaligen Musterguts Martin Bormanns ausgiebig erkundet. Die verschiedenen Gebäudeteile werden heute vom Golfclub Berchtesgaden, der "Gewerbegrund" und der Fa. Erich Schallmoser genutzt - alle Bereiche wurden für die Besichtigung geöffnet. Udo Neuner von der Liegenschaftsverwaltung und Stefan Amort vom Golfclub führten die Besucher knapp zwei Stunden lang durch die alten Stallungen für Haflinger, Kühe und Schweine. Überreste der Schlachterei, der Bäckerei, der Selche, der Apfelsaft-Kelterei wurden genauso besichtigt wie die riesige Tenne und der frühere Standort des unterirdischen Stromkraftwerks. Anschließend zeigte Florian Beierl historische Aufnahmen des Gebäudes. Unser Mitglied Hans Klegräfe hatte dies kurzfristig durch die Beistellung eines Beamer-Projektors ermöglicht. Die Teilnehmer waren vom Erhaltungszustand der landwirtschaftlichen Einrichtungen, die damals als hochmodern galten, beeindruckt. Zusammenfassend schien die Meinung zu herrschen, dass es sich beim Gutshof um ein landwirtschaftliches Baudenkmal handelt, das auch unabhängig von seiner geschichtlichen Verknüpfung mit der NS-Zeit schützenswert ist. Auch der Standort des Generators wurde besichtigt. Als die Gruppe die unterirdische Generatorkaverne erreichte, kam wieder das Thema "Paulanerbräu" auf. Dort landete 1945 durch Vermittlung der US-Truppen die ehemalige Gutshof-Kraftstromanlage. Sie wurde der Dokumentation Obersalzberg im Sommer als Schenkung angeboten, Landesstiftung und Finanzministerium lehnten die Idee jedoch ab. Innerhalb der Mitglieder herrscht weitgehender Konsens darüber, dass man unbedingt noch einmal versuchen sollte, eine Lösung zur Annahme dieses besonderen Angebots zu finden.