"Obersalzberger Gespräche" mit Martin Bormann junior

22.04.2004

Mit 147 Gästen, darunter 16 Mitglieder des Obersalzberg-Instituts e.V. war die Dokumentation Obersalzberg vergangenen Donnerstag einmal mehr bis zum letzten Platz ausverkauft, als Martin Bormann über sein ereignisreiches "Leben gegen Schatten" sprach.

Mit 147 Gästen, darunter 16 Mitglieder des Obersalzberg-Instituts e.V. war die Dokumentation Obersalzberg vergangenen Donnerstag einmal mehr bis zum letzten Platz ausverkauft, als Martin Bormann über sein ereignisreiches "Leben gegen Schatten" sprach. Schon drei Wochen vorher war die Veranstaltung ausverkauft, berichtet die Organisations-leiterin der D.O., Linda Pfnür. Nach dem 70-minütigen Vortrag Bormanns eröffneten die zunächst zurückhaltenden Besucher eine Äußerst regsame Fragerunde, die mindestens so aufschlussreich wie der eigentliche Vortrag war und fast genauso lang andauerte. Die Themen umfassten unter anderem den Eintritt Bormanns in die katholische Kirche und das Priesteramt nach seiner langen Zeit in anonymer Obhut beim Querleiten-Bauern, das Verhältnis zu einem Vater, der Kriegsverbrecher war - bis hin zu kürzlich durchgeführten DNA- Tests und der anonymen Einäscherung der sterblichen Überreste des Vaters im Jahre 1999. Obersalzberg-Institutsleiter Dr. Timothy W. Ryback zeigte sich tief beeindruckt von den Worten Bormanns. Sie zeugen von ehrlicher Objektivität, verkörpern keine überbetonten Schuldbekenntnisse und strahlen den wichtigen Kernpunkt aus, dass sich die Entwicklungsgeschichte des NS-Regimes nie mehr wiederholen darf. Alles in allem kann die Veranstaltung als voller Erfolg gewertet werden und der Weg für weitere Bildungs- und Begegnungsveranstaltungen am Obersalzberg ist wieder um eine Stufe vorangeschritten.