Prof. Dr. Egon Johannes Greipl (Bild: BLfD)

 

Am späten Nachmittag erhielt das Obersalzberg Institut e.V. heute eine Mitteilung des Bayerischen Generalkonservators Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, wonach das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege vom Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst grünes Licht für die
die Erfassung bzw. Überprüfung aller denkmalwerten Anlagen im gesamten Bereich des Obersalzbergs erhalten hat. Kurz danach befasste sich die Sendung "Schwaben und Altbayern aktuell" im Bayerischen Fernsehen mit dem Thema.

Wie der Bayerische Generalkonservator weiter mitteilte, soll die Überprüfung und Erfassung im Rahmen der Nachqualifizierung der Denkmalliste 2010/2011 erfolgen. Was den Bereich des Straßen- und Wegenetzes betrifft, wurde dem Landesamt für Denkmalpflege die fachliche Überprüfung anlassbezogen bereits zu einem früheren Zeitpunkt gestattet.

Greipl teilte mit, dass die Erfassung des aktuellen Denkmalbestands und seine anschließende Darstellung im web-basierten "BayernViewer-Denkmal" nun unmittelbar stattfinden könne. Das Areal wird hierzu mit Hightech-Verfahren zur Prospektion systematisch untersucht, "um so zur wirklich vollständigen Erfassung der Boden- und Baudenkmäler zu gelangen". Unter anderem werden dabei Flugaufnahmen im "Airborne Laser Scanning"-Verfahren angefertigt. Auswertungen von Altluftbildern, Geländebegehungen, Literatur- und Archivrecherechen werden sich daran anschließen.

Das Obersalzberg Institut e.V. wertet diesen Schritt als einen wichtigen Wendepunkt im Umgang mit den historischen Hinterlassenschaften auf dem Oberalzberg. Der 2. Vorsitzende, Florian M. Beierl, will morgen einen kritischen Detailbericht über die Vorgänge der Abbrucharbeiten auf dem Obersalzberg zwischen 1996 und 2004 veröffentlichen und dabei einige brisante Fragen stellen.