Ah, ah, ah, ah

Februar 2016
Watzmann Moni.jpg

Insa Wϙtzmo

Das deutsche Alphabet umfasst 26 Buchstaben, dazu kommen ä, ö, ü, und ß. Für die deutsche Sprache reicht das. Für das Bayrische nicht. Genauer gesagt nicht für den Buchstaben a. Im Bayrischen gibt es einmal ein helles a, hier ã geschrieben. Wie in ã-ã für das kleine Geschäft. Dann das so genannte Freistaat-a, das "normale" a wie in Hans. Und dann gibt es noch ein offenes a, das in den Buchstaben o übergeht, hier ϙ geschrieben. Beispiel hϙm für haben

Schwierig wird es, wenn ein Wort je nach Aussprache unterschiedliche Bedeutungen hat. Beispiel: ãwã (aper = schneefrei), awã (aber = jedoch) und ϙwã (herunter). Ähnlich Hãferl, Hafen (für Schiffe) und Hϙfen, die große Ausgabe vom Hãferl.

Beim Watzmann, dem laut Umfrage schönsten Berg der Welt gibt es für ein und denselben Berg gleich drei Aussprachen. Der Einheimische sagt natürlich Wϙtzmo. Im Flachland hört man Watzmann, aber auch Wãtzmann.

Eine Anekdote: Ein Gitarrespieler spielt. Plötzlich reißt die unterste Saite, die e-Saite. Kurze Zeit drauf die darüber liegende a-Saite. Kommentar: "Hiatz is des a ã ϙ." Dass man bei uns für Wald Woid sagt und für hart hoat, macht die Verwirrung noch perfekt.
GA