Trilogie "Göring - Eine Karriere" startet heute im ZDF

14.03.2006

Die Trilogie "G?ring - Eine Karriere" beruft sich auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
und st?tzt sich auf einen der spektakul?rsten Filmfunde seit langem: die Privatfilme Hermann
G?rings. Mehrmals in den drei Teilen der Dokumentation kommt der Obersalzberg als
Nebenwohnsitz G?rings zur Geltung. Autor J?rg M?llner hatte sich mit seinem Kamerateam auch
in die Tiefe des "Eckerbichls" begeben, um den authentischen Ort der mehrt?gigen Bunkerhaft
G?rings am Obersalzberg zu dokumentieren.

Filmfund: G?ring am Obersalzberg

 

Dreiteilige Dokumentation, jeweils um 20.15 Uhr

"Der Komplize" - Dienstag, 14. M?rz 2006
"Der zweite Mann" - Dienstag, 21. M?rz 2006
"Nazi Nummer eins" - Dienstag, 28. M?rz 2006
Buch und Regie: J?rg M?llner


Die Trilogie im ?berblick

Hermann G?ring war ein Mann mit vielen Gesichtern. Er war eitel, verschlagen und brutal und
doch war er im NS-Reich popul?rer als viele andere. Die G?ring-Trilogie dokumentiert
Aufstieg und Fall der schillerndsten Figur des Nazireiches. Sie beruft sich dabei nicht nur
auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern st?tzt sich auch auf einen der
spektakul?rsten Filmfunde seit langem: die Privatfilme Hermann G?rings.
Hermann G?ring war in jede gro?e Unrechtsaktion des NS-Regimes verwickelt. Der Staatsterror
im Zuge der Machtergreifung war ebenso sein Werk wie die Morde nach der inszenierten
R?hm-Aff?re 1934 und die ersten Konzentrationslager. Er war mitverantwortlich f?r die
Verschleppung ausl?ndischer Zwangsarbeiter und den Judenmord. Frei von Zweifeln gab er offen
zu, gewissenlos zu sein. "Ich habe kein Gewissen. Mein Gewissen hei?t Adolf Hitler."
Mit seiner Kamera hielt er fest, was ihm wirklich wichtig war: sein pomp?ser Wohnsitz
Carinhall in der Schorfheide, seine Motoryacht und seine zusammengerafften Kunstsch?tze.
Die mehr als sechs Jahrzehnte alten Filmrollen geben so einen fast pers?nlichen Einblick in
die Gedankenwelt des Hermann G?ring, der sein Leben lang verzweifelt bem?ht war, den sch?nen
Schein aufrecht zu erhalten. Hans-Gunter Voigt, Referatsleiter im Bundesfilmarchiv in
Berlin, sch?tzt den Wert des Filmfunds als au?erordentlich hoch ein. "Es war bekannt, dass
G?ring gedreht hat, aber wir wussten nie, wo das Material verblieben ist", so der
Filmexperte, der auf 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit historischen Filmmaterialien zur?ck
blickt."Diese Bilder bieten einen sehr hohen historischen Erkenntnisgewinn." So liege die
Bedeutung der Rollen vor allem darin, dass sie das offizielle Material der NS-Wochenschau
konterkarieren und so ein neues Licht auf die Figur des "Reichsmarschalls" werfen.

Teil 1: Der Komplize
Der erste Teil der G?ring-Trilogie bietet neben bislang unver?ffentlichtem Filmmaterial neue
Erkenntnisse ?ber G?rings Drogensucht und seine Verstrickung in die Morde nach der
R?hm-Aff?re.Enge Begleiter aus G?rings Umfeld, wie sein damaliger Adjutant, berichten aus
eigener Erinnerung. Der renommierte britische Milit?rhistoriker Richard Overy ordnet die
Erkenntnisse ein.

Teil 2: Der zweite Mann
Der berufliche Niedergang des Empork?mmlings Hermann G?ring steht im Mittelpunkt des 2.
Teils der Dokumentarreihe. Angesichts des Krieges entzog sich Hitlers Gefolgsmann zunehmend
der Realit?t und zog sich in eine bizarre Welt aus Drogen, Jagd und Kunstraub zur?ck. Neue
Erkenntnisse und Zeitzeugenberichte belegen seinen Beutezug durch die europ?ischen
Kunstsammlungen. Erstmals wird auch die Verstrickung der "Division Hermann G?ring" in
Massaker in Italien umfassend dargestellt. Ein virtueller Rundgang durch G?rings Anwesen
"Carinhall" rekonstruiert die Entwicklung des Gutes von einer Jagdh?tte zum pomp?sen Schloss
und zeigt, wie das "Hermann-G?ring-Museum" Ende der 50er Jahre ausgesehen h?tte.

Teil 3: Nazi Nummer Eins
Der dritte Teil der Reihe schildert das Geschehen um Hermann G?ring in den letzten
Kriegswochen. Piloten berichten von ihrem lebensgef?hrlichen Auftrag, sich auf US-Bomber zu
st?rzen und sie zu rammen. Der Film dokumentiert die dramatischen Umst?nde von G?rings
Gefangennahme.Bernhard Frank, letzter SS-Kommandant auf dem Obersalzberg, schildert, wie es
zur Festnahme G?rings kam. Amerikanische Soldaten und Offiziere erinnern sich an G?rings
Gang in die Gefangenschaft. Der Chefdolmetscher bei den N?rnberger Prozessen, Richard
Sonnenfeldt, beschreibt G?rings Verhalten bei den Verh?ren.
G?rings Selbstmord
Im Interview bringt Professor John K. Lattimer, US-Arzt im N?rnberger Gef?ngnis, Licht in
das Dunkel der mysteri?sen Ereignisse um G?rings Selbstmord. Er zeigt auch die leere
Giftkapsel, die in G?rings Hand lag, als dieser tot aufgefunden wurde. Lattimer erz?hlt: "In
seinem Mund fanden wir Glassplitter von der zerbrochenen Kapsel. Und er hinterlie? uns eine
sarkastische Notiz, in der stand: Selbst wenn ihr die Kapsel rechtzeitig gefunden h?ttet,
w?re da eine weitere Kapsel in der Dose mit meiner Hautcreme gewesen. Und tats?chlich: Wir
holten die Creme und darin war noch eine Kapsel."

(text zdf/Oi)

 

Das Landhaus am Eckerbichl