Nach dem 2. Weltkrieg
Zuströme aus den ehemaligen Ostgebieten, Wirtschaftswunder und Gründung des Alpennationalparks mit größerer Sensibilität für die Natur verändern das Berchtesgadener Land.
Werbung 1950
- 1945Als Folge des Krieges nahmen die Gemeinden in großer Zahl Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches auf. In Bischofswiesen zum Beispiel zählte nach dem Krieg jeder zweite Bürger zu dieser Gruppe, die sich allerdings bald assimilierte.
- 1947 Die NS-Grundstücke gingen formell in das Eigentum des Freistaates Bayern über. Jedoch nutzten die Amerikaner einen Großteil der Gebäude und des Geländes weiterhin. Sie richteten in Berchtesgaden ab 1953 eines der drei Recreation Centers in Bayern ein.
- 1972 Im Zuge der bayerischen Gebietsreform entstanden durch die Zusammenlegung einer Reihe kleinerer Gemeinden im Talkessel um den Watzmann die heutigen Gemeinden Berchtesgaden, Marktschellenberg, Schönau am Königssee, Bischofswiesen und Ramsau bei Berchtesgaden.
Der Markt Berchtesgaden musste am 1. Juli 1972 seinen Status als Kreishauptort und den Sitz des Landratsamtes an die Große Kreisstadt Bad Reichenhall abgeben. Aus dem alten Landkreis Berchtesgaden, der Stadt Bad Reichenhall und Teilen des früheren Landkreises Laufen entstand der neue, erweiterte Landkreis Berchtesgadener Land.
- 1978
- Gründung des Nationalparks Berchtesgaden. Nach anfänglich großen Widerständen durch Bevölkerung und Kommunalpolitiker wurde der Nationalpark letztlich zu einem der Markenzeichen des gesamten Talkessels. Mit seinem Vorfeld bildet er den Alpenpark Berchtesgaden, der 1990 von der UNESCO als Biosphärenreservats ausgewiesen wurde.
- 1996 Mit dem Abzug der US-Streitkräfte ging die Nutzung der Liegenschaften auf dem Obersalzberg auf den Freistaat Bayern über. Die Landesregierung entschied sich für ein Zweisäulenkonzept, das auf der Einrichtung der Dokumentation Obersalzberg (Eröffnung: 1999) und dem Bau des Fünf-Sterne-Hotels Inter Continental Berchtesgaden Resort (Eröffnung: 2005) beruhte.
- 2004 Eine Bürgerinitiative beantragte einen Bürgerentscheid mit dem Ziel, die fünf Gemeinden des Talkessels zu einer Großgemeinde zusammenzulegen. Lediglich in Berchtesgaden hatte der Bürgerentscheid mit über 60 Prozent Zustimmung Erfolg. In Schönau am Königssee und Bischofswiesen scheiterte er hingegen, so dass die Initiatoren auf Abstimmungen in der Ramsau und in Marktschellenberg verzichteten.