Der Berchtesgadener Marktbrunnen

November 2019

Wie oft laufen wir am Marktbrunnen vorbei. Aber wer kennt schon seine Geschichte. Der erste Brunnenbau in Berchtesgaden an dieser Stelle entstand im Jahr 1558, der, damals noch aus Holz, auf Veranlassung von Fürstpropst Wolfgang II zur Trinkwasserversorgung für die Bürger errichtet worden war.

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Die Zahl der nutzbaren Trinkwasserquellen im Marktbereich und vom Kälberstein war, topographisch bedingt, begrenzt und brachten den benötigten Druck für einen Brunnen nicht auf. Dem entgegen standen die Quellen auf der östlichen Talseite im Bereich des Kalten Kellers, die offensichtlich genug Wasser und vor allem genügend Druck aufbrachten. Und so kam es, dass das Wasser für den Marktbrunnen (bis vor wenigen Jahrzehnten) aus einer Quelle vom Herzogberg auf der sogenannten  "Angerertratte", unweit der heutigen Seilbahntrasse auf der Höhe des Anwesens Mitterherzogberg, in Holzrohren (Deicheln) erst hinunter zur Schießstättbrücke, unter der Ache durch und auf der anderen Seite wieder hinauf bis zum Marktbrunnen geführt worden ist. Das war in der damaligen Zeit schon eine großartige technische Leistung und es war sicher nicht einfach den auftretenden Wasserdruck mit den hölzernen Rohren zu beherrschen und die Leitung dauerhaft dicht und instand zu halten.

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Diese Quelle dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit unter der links abgebildeten Quellfassung, heute ziemlich versteckt, weitgehend zugewachsen und  nun mitten im Wald gelegen, einst und jetzt aus dem Berg heraus kommen. Dass diese Quelle eine besondere war, sieht man daran, dass sie hier als einzige Quellfassung in Marmor ausgeführt ist. Man hört es unter dem Metalldeckel noch immer kräftig plätschern. Ob heute noch jemand von diesem Wasser profitiert, konnte nicht herausgefunden werden. Leider gibt es auch im Wasserwerk des Marktes keine Unterlagen darüber. Die Quelle gehört jedenfalls heute nicht mehr zur gemeindlichen Wasserversorgung.

Mit dem Trinkwasserversorgungsanschluss der Gemeinde Berchtesgaden an die schier unerschöpfliche Wimbachquelle wurde dann bald auch der Markbrunnen an das gemeindliche Trinkwassernetz angeschlossen und plätschert damit seither zu unserer aller Freude munter vor sich hin. 

Quellen: 
Berchtesgaden im Wandel der Zeit, Teil 1
A. Spiegel-Schmidt: Heimatkundeverein-Berchtesgaden.de/index.php?verschiedenes

Hans Lackner